High-Performance-Kultur aufbauen mit Serious Games

Game-based Learning meets psychologische Sicherheit

High-Performance-Kultur – das klingt oft nach mehr KPI-Druck, mehr Controlling, mehr „Stretch Goals“. In der Praxis bedeutet echte High Performance aber etwas anderes: leistungsstarke, lernende Organisationen, in denen Menschen mutig experimentieren, Fehler offen ansprechen und gemeinsam besser werden. Und genau hier kommen Business Games, Onboarding Games und spielerisches eLearning ins Spiel: ernsthafte Lernformate aus dem Umfeld von Serious Gaming Anbietern, Game-based Learning Anbietern und Serious Gaming Agenturen, die Kultur erlebbar machen und High Performance mit psychologischer Sicherheit und Mitarbeiterzentrierung verzahnen.

In diesem Artikel schauen wir uns an:

  • Was High-Performance-Kulturen wirklich ausmacht
  • Warum psychologische Sicherheit das Fundament ist
  • Wie Business Games, Onboarding Games und spielerisches eLearning Onboarding, Personalentwicklung und Kulturtransformation beschleunigen
  • Konkrete Praxisbeispiele & Designprinzipien

Um möglichst wissenschaftlich zu arbeiten nutzen wir belastbare Studien und Quellen, die du am Ende des Artikel findest. 

1. Was High-Performance-Kulturen wirklich ausmacht

In der HR- und Organisationsforschung spricht man oft von High-Performance Work Systems (HPWS): integrierte Pakete aus HR-Praktiken (z. B. Training, Beteiligung, Feedback, Performance Management), die auf Leistungsfähigkeit, Motivation und Beteiligung einzahlen. Meta-Analysen zeigen:

  • HPWS stehen signifikant in Zusammenhang mit besserer Unternehmensperformance, Wachstum und Innovation sowie geringerer Fluktuation und Fehlzeiten.
  • Auf Mitarbeitendenebene steigern sie Engagement, Motivation, Kreativität, Jobzufriedenheit und Commitment und senken Wechselabsichten.

Kurz: High-Performance-Kultur heißt nicht „mehr Druck“, sondern:

  • klare Ziele + Sinn
  • hohe Kompetenz & Autonomie
  • kontinuierliches Lernen und Feedback
  • gemeinsames Verantwortungsgefühl für Ergebnisse

Damit diese Kultur funktioniert, braucht es ein zentrales Element: psychologische Sicherheit.

2. Psychologische Sicherheit als High-Performance-Fundament

Die Organisationsforscherin Amy C. Edmondson definierte psychologische Sicherheit als gemeinsamen Glaubenssatz, dass das Team ein sicherer Raum für zwischenmenschliche Risiken ist – man kann Fragen stellen, Fehler zugeben oder kritische Punkte ansprechen, ohne dafür bestraft oder lächerlich gemacht zu werden.

Ihre berühmte Studie zeigte: Die leistungsstärksten Teams meldeten mehr Fehler – nicht, weil sie schlechter waren, sondern weil sie offener und lernorientierter arbeiteten.

Für High-Performance-Kulturen heißt das:

  • Ohne psychologische Sicherheit wird High Performance schnell zu Fear Performance: Menschen optimieren für Absicherung, nicht für Wertbeitrag.
  • Mit psychologischer Sicherheit werden Experimente, kritische Rückfragen und ehrliches Feedback möglich – die Grundbausteine von Innovation und kontinuierlicher Verbesserung.

Die spannende Frage: Wie kann man diese Kultur nicht nur erklären, sondern erlebbar machen?

3. Warum Business Games, Onboarding Games & spielerisches eLearning der Missing Link sind

Unter Business Games verstehen wir:

  • Serious Games und Game-based Learning Formate, die reale Geschäftsprobleme simulieren – digital, hybrid oder analog
  • z. B. Business-Escape-Games, Planspiele und kollaborative Szenarien, in denen Teams Entscheidungen treffen, Risiken abwägen und gemeinsam Lösungen entwickeln

Genau hier setzen moderne Serious Gaming Anbieter und Game-based Learning Anbieter an – oft in enger Zusammenarbeit mit einer Serious Gaming Agentur, die Didaktik, Game Design und Business-Ziele verzahnt.

Studien zeigen, dass Serious Games in der betrieblichen Weiterbildung:

  • Engagement und Motivation deutlich erhöhen
  • reale Kompetenzen, Entscheidungsfähigkeit und Problemlösefähigkeit fördern
  • Lerntransfer in den Arbeitsalltag unterstützen, wenn sie didaktisch sauber eingebettet sind

Aktuelle Forschung zu spielerischem eLearning im Corporate-Kontext zeigt zudem: Spiele entfalten ihre größte Wirkung dort, wo Wissen angewendet werden muss – etwa bei komplexen Entscheidungen, Teamzusammenarbeit oder im Umgang mit Unsicherheit.

Anders als klassische Gamification (Punkte, Badges, Ranglisten) stellen Business Games realistische Szenarien in den Mittelpunkt. Sie eignen sich ideal, um:

  • High-Performance-Verhalten zu trainieren
  • psychologische Sicherheit praktisch zu erleben
  • Kulturwerte in konkretes Handeln zu übersetzen

4. Drei Hebel, wie Business Games High-Performance-Kulturen stärken

4.1 Hebel 1: Performance durch Ownership statt Druck

High Performance entsteht, wenn Mitarbeitende Verantwortung übernehmen und echte Handlungsspielräume nutzen. In Business Games und Onboarding Games:

  • bekommen Teams klare Ziele (z. B. Marktanteile sichern, Sicherheitsvorfälle verhindern, Kundenbindung steigern),
  • treffen eigenständig Entscheidungen,
  • erleben direkt die Konsequenzen in einer risikofreien Simulation.

Forschung zu Serious Games zeigt, dass dieses ergebnisorientierte Spiel-Design Selbstwirksamkeit und Eigenverantwortung steigert – entscheidende Faktoren für individuelle und teambezogene Performance.

Beispiel:

Ein digitales Business Escape Game oder Lernspiel simuliert einen umkämpften Markt. Ein cross-funktionales Team (Vertrieb, Produkt, HR, IT) entscheidet über Pricing, Kapazitätsplanung und Talententwicklung. Jede Spielrunde zeigt: Wo fehlen Skills? Wo bremsen Silos? Welche Entscheidungen zahlen wirklich auf Performance ein?

Im anschließenden Debriefing werden Spielentscheidungen auf den realen Business-Kontext übertragen.

4.2 Hebel 2: Psychologische Sicherheit durch experimentelle Räume

Business-Escape-Games und kooperative Serious Games schaffen – gut moderiert – einen Raum, in dem:

  • Fehler erwartet und als Lernchance genutzt werden,
  • jede Stimme zählt, um das Problem zu lösen,
  • Führungskräfte erleben, welchen Unterschied es macht, Fragen zu stellen statt Antworten zu geben.

Beispiel:

Ein Business-Escape-Game zur Unternehmenskultur: Teams entschlüsseln Kulturpuzzles zu Fehlerkultur, Silodenken und Kundenorientierung. Rätsel lassen sich nur lösen, wenn alle Perspektiven eingebracht werden.

4.3 Hebel 3: Skill-Transfer & Onboarding mit Onboarding Games beschleunigen

Gerade im Onboarding zeigt sich, wie gut eine Kultur High Performance und Menschlichkeit verbindet. Studien zu Game-based Learning und Onboarding Games zeigen, dass eine spielerische, szenariobasierte Einführung:

  • den Kompetenzaufbau beschleunigt,
  • die Time-to-Productivity reduziert,
  • das Verständnis der Unternehmenskultur signifikant verbessert.

Beispiel:

Ein digitales Onboarding Game simuliert die „erste Arbeitswoche“: Konflikte, Kundenanfragen, Tool-Überforderung. Die neuen Mitarbeitenden erleben die gewünschte Kultur über Entscheidungen – nicht über PowerPoint.

5. Einsatzfelder entlang der Employee Journey

5.1 Onboarding

Serious Games im Onboarding:

  • übersetzen Werte in konkrete Handlungssituationen,
  • konfrontieren sicher mit typischen Fehlern,
  • stärken frühzeitig Vernetzung und Zugehörigkeit.

5.2 Leadership-Programme

Leadership-Business-Games simulieren:

  • Konflikte,
  • Feedback-Situationen,
  • Ressourcenverteilung,
  • Leistungs- und Kulturdruck.

Führung wird hier als systemische Wirkungskette erlebbar.

5.3 Change & Transformation

Business Games machen Transformation besprechbar, testbar und verhandelbar – besonders bei Digitalisierung, New Work, Cyber Security oder Nachhaltigkeit.

6. Designprinzipien für wirksame Business Games in High-Performance-Kulturen

  • Business-Ziele klar verankern
  • Realistische Szenarien aus dem Unternehmensalltag
  • Psychologische Sicherheit im Game Design berücksichtigen
  • Verpflichtendes Debriefing & Transfer
  • Messbarkeit über KPIs, Skill-Assessments & Business-Ziele

7. Fazit: High-Performance-Kultur heißt „Play to Perform, not Play to Please“

  • Performance ohne psychologische Sicherheit erzeugt Angst statt Innovation.
  • Kultur ohne Performance bleibt folgenlos.
  • Business Games, Onboarding Games, spielerisches eLearning und Serious Games verbinden beides.

Sie machen High Performance:

  • trainierbar
  • messbar
  • erlebbar
  • skalierbar

Für HR, L&D und Transformationsverantwortliche heißt das:

  1. High Performance als System, nicht als Slogan denken.
  2. Psychologische Sicherheit aktiv entwickeln.
  3. Business Games über Serious Gaming Anbieter, Game-based Learning Anbieter oder eine Serious Gaming Agentur gezielt einsetzen.

 

Quellen:

  1. Edmondson, A. C. (1999): Psychological Safety and Learning Behavior in Work Teams, Administrative Science Quarterly
  2. Edmondson, A. C. (2018): The Fearless Organization
  3. Huselid, M. (1995): The Impact of Human Resource Management Practices on Turnover, Productivity, and Corporate Financial Performance
  4. Combs et al. (2006): How Much Do High-Performance Work Practices Matter? Personnel Psychology
  5. Sitzmann, T. (2011): A Meta-Analytic Examination of the Instructional Effectiveness of Computer-Based Simulation Games
  6. Wouters et al. (2013): A Meta-Analysis of the Cognitive and Motivational Effects of Serious Games
  7. Vlachopoulos & Makri (2017): The Effect of Games and Simulations on Higher Education
  8. Nicholson (2015): A RECIPE for Meaningful Gamification (Abgrenzung zu Serious Games)
  9. Makransky et al. (2019): Immersive Virtual Reality and Learning
  10. Landers & Armstrong (2017): Enhancing Instructional Outcomes with Game Elements

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